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Nachhaltige Mode - was kann ICH tun?

Nachhaltigkeit in der Mode liegt mir am Herzen - Ihnen auch? Leider ist das Thema jedoch in seiner Vielfalt inzwischen ganz schön unübersichtlich geworden und die allgemeine Verwirrung wächst.
Was kann jede/r Einzelne denn nun wirklich tun, was neben der eigenen Gewissensberuhigung auch tatsächlich einen Effekt hat?
Welche Verhaltensweisen können Sie ohne große Mühe oder Verzicht in Ihr Leben integrieren? Ich habe für Sie recherchiert und mir Gedanken gemacht:

Fair handeln in der Mode - was kann jede/r Einzelne jetzt tun?

Nachhaltigkeit ist eins der Megathemen in der Modebranche. Und das nicht, weil auf einmal alle Menschen so ideologisch geworden wären, sondern weil wir auf mittelfristige Sicht schlichtweg keine andere Wahl haben.

Die Bekleidungsproduktion ist einer der am stärksten umweltzerstörenden Industriezweige schlechthin, das ist inzwischen allgemein bekannt. Die Arbeitsbedingungen und Löhne der in der Herstellung arbeitenden Menschen sind mehr als prekär. Zur Gewinnung der Rohstoffe wird die Natur ausgebeutet und wir werden der Unmengen aller hergestellten und entsorgten Artikel einfach nicht mehr Herr – momentan werden sie mutwillig vernichtet oder in die ärmsten Länder dieser Welt verklappt.

Hätten Sie zum Beispiel gedacht, dass pro Jahr (!) weltweit 380 Millionen Paar Schuhe entsorgt werden?

Das klingt alles weder beruhigend noch schön und leider ist es das auch nicht.

Höchste Zeit umzudenken. Umfragen zeigen, dass 42 % der deutschen Bevölkerung an nachhaltiger Mode interessiert sind. Eigentlich ... Trotzdem ist der Weg bis zur tatsächlichen Umsetzung dieser Lippenbekenntnisse aber noch ein Riesenschritt.
Worin besteht genau die große Kluft zwischen der Haltung und der realen Handlung?

Was hindert uns?

Die häufigsten Gründe sind:

  1. Weniger zu kaufen hat irgendwie mit Verzicht zu tun.
  2. Die Styles sind mir wichtiger als der Fair-Faktor. Faire Mode ist ökig, simpel und nicht chic.
  3. Fair Fashion ist zu teuer.
  4. Wenn ich etwas haben will, soll es möglichst sofort da sein.
  5. Ich weiß eigentlich nicht genau, was ich suche und was mir steht. Shopping ist also Trial & Error. Ich bestelle und schicke zurück.
    (Hätten Sie's gewusst? Derzeit geht die Hälfte aller Online-Bestellungen wieder zurück.)
  6. Ich möchte mich mit dem Thema nicht beschäftigen. Mode soll Spaß machen!
  7. Ich kann sowieso nichts ausrichten als Individuum.
  8. Ich weiß nicht, wo ich faire und schöne Mode finde. Lieferketten sind häufig nicht transparent.
  9. Ich weiß nicht, was ich konkret tun kann, ohne dass es mich zu sehr belastet oder zuviel kostet (Zeit/Geld).

Die Aspekte für Fair Fashion im Einzelnen

Nachhaltiges Verhalten vereint verschiedene Bereiche des Handelns.

Faires und ethisches Handeln heißt, dass Unternehmen und jeder Einzelne Verantwortung für den Kreislauf von Ressourcen übernehmen. Es darf also nicht mehr verbraucht werden, als zukünftig von der Erde wieder bereitgestellt werden kann. Dies umfasst Mensch, Tier, Pflanzen und das gesamte Ökosystem. Das große Ziel ist der Erhalt der Erde auf lange Sicht.

Kritische Aspekte sind dabei der Anbau von Materialien, die Herstellung sowie der Transport von Waren und deren Konsum durch den Menschen.

Soziales Handeln heißt, dass z.B. faire Arbeitsbedingungen und Löhne geschaffen werden und keine Kinderarbeit eingesetzt wird.

Ökologisches Handeln heißt, dass ein kontrollierter biologischer Anbau sowie eine kontrollierte Tierhaltung gewährleistet werden. Ware sollte möglichst regional hergestellt werden (kurze Transportwege) und nach dem ersten Lebenszyklus recycelt werden (Kreislaufwirtschaft).

Was heißt das übertragen auf die Modewelt?
Spricht man von sozial fairer Mode, darf man sich gute Arbeitsbedingungen erwarten. Grüne Mode ist ökologisch abbaubar, Eco Fashion vereint wiederum soziale und ökologische Aspekte.

Beim sogenannten "Greenwashing" der Unternehmen werden ökologische und/oder soziale Punkte nur zum Teil erfüllt oder aber öffentlich kommunizierte Methoden nicht eingehalten.

Der Status Quo

Das neue Lieferkettengesetz ab 2023 soll endlich für mehr Transparenz sorgen und verpflichtet alle Unternehmen, ob groß oder klein.

Es gibt inzwischen über 100 verschiedene Gütesiegel in der Mode mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Alle oben erwähnten Nachhaltigkeitsaspekte decken davon aber nur die wenigsten ab. Die wichtigsten sind GOTS, IVN BEST NATURTEXTIL und das deutsche staatliche Textilsiegel "Grüner Knopf". Einen genauen Überblick bietet das Portal siegelklarheit.de. Aber auch hier wird oft nicht die gesamte Produktionskette einbezogen.

Es existieren immer mehr spannende, kleine Labels, die auch in Sachen Stil mehr Bandbreite in nachhaltige Mode gebracht haben. Ich werde zukünftig in diesem Blog immer mal wieder ein paar davon vorstellen.

Auch hier ist es wichtig zu wissen:
Es gibt so gut wie keine Labels, die in alle Richtungen (ökologisch, ethisch und fair) nachhaltig agieren. Aus dem einfachen Grund, weil das fast unmöglich ist.

Für Sie ist es deshalb wichtig, sich die eigenen Werte klarzumachen und entsprechend zu handeln:

Blutet Ihr Herz für die Menschen in der Produktion?
Möchten Sie vor allem die in die Herstellung involvierten Tiere schützen?
Dreht sich Ihnen der Magen um, wenn Sie an zerstörte Natur und plastikvermüllte Meere denken?
Wünschen Sie sich für Ihre Kinder einen intakten Planeten Erde?
Fühlen Sie sich gerne wohl in antiallergenen, hochwertigen und natürlichen Materialien?

In jedem Fall ist Wertschätzung das große Zauberwort der Zukunft.

Ein weiteres Konzept der Zukunft ist die Vermeidung von Überschussware, indem Styles im Internet angeboten und erst auf Bestellung hergestellt werden (made on demand). Dies würde allerdings aus Zeitgründen nur mit regionalen Nähereien funktionieren. Was halten Sie davon?

Was können Sie jetzt konkret tun?

Ohne dass es zu sehr schmerzt ...

Denken Sie neu. Stellen Sie sich im Kopf um. Wechseln Sie die Perspektive und seien Sie neugierig auf neue Lösungen und Veränderungen. Machen Sie daraus eine Gewohnheit, bleiben Sie dabei aber nachsichtig sich selbst und anderen gegenüber. Wir alle müssen einen Weg aus der erlernten Hilflosigkeit hinaus finden und daran glauben, dass auch kleine Schritte jedes Einzelnen Marktmacht hervorrufen und etwas bewirken können. Wir müssen es "nur" tun und Nachhaltigkeit schließlich chic machen!

Schauen Sie bei den Materialien genau hin. Mit gutem Gewissen können Sie kaufen: Bio-Baumwolle, Wolle, Tencel-Lyocell (Gewinnung aus Eukalyptusholz, lesen Sie dazu auch hier), Leinen und Hanf. Viskose und Modal (Gewinnung aus Buchenholz) sind chemische Naturfasern und damit eingeschränkt gut, hier kommt es auf die Produktionsumstände an. Verzichten Sie dagegen ganz auf Teile, die komplett aus Polyester sind (außer Funktionsware) und als Beimischung in Mischqualitäten setzen Sie sich ein Limit von 40 %.

Probieren Sie auch neue Materialien aus. Hier gibt es spannende, neue Entdeckungen:
Rosenviskose (Like a Bird), Bambus (z.B. Royal Bamboo), Micromodal von Lenzing (z.B. Dagsmejan), Zirkuloseviskose (Renewcell), recyceltes Polyester aus PET-Flaschen (siehe auch hier), oft werden dafür allerdings (noch) neue Flaschen verwendet.

Kaufen Sie bei nachhaltigen Labels oder gleich zertifizierte Artikel (GOTS, Grüner Knopf). Demnächst sollen im Einzelhandel auch verstärkt entsprechend ausgewiesene Flächen entstehen. Fragen Sie bei den Verkäufer:innen nach dem Herstellungsland der Ware - dies sollte wenigstens in Europa liegen (Ausweisung auf dem Herstellungsetikett) und nicht in Asien (hier werden die Probleme nur ins Ausland verschoben). Allerdings kann "hergestellt in" aber auch nur "genäht in" bedeuten. Zukünftig soll auch das Verkaufspersonal hier besser geschult werden.

Überdenken Sie Ihr Einkaufsverhalten und kaufen Sie generell weniger und durchdachter. Machen Sie eine Stilberatung, so dass Sie nur noch zu Ihnen passende Schnitte und Farben kaufen. Buchen Sie eine (auch nachhaltig möglich) begleitete Shoppingtour, so reduzieren Sie Fehlkäufe. Und kaufen Sie insgesamt zeitloser und hochwertiger ein. Fragen Sie sich bei jedem Artikel: "Wie oft werde ich es tragen? Wie lange wird es halten?". Wenn Sie gerne minimalistisch leben, können Sie auch generell auf eine Capsule Wardrobe umsteigen.

Belohnen Sie Kreativität. Ihre eigene, indem Sie neue Outfits aus dem Kleiderschrank durch neue Kombis zaubern. (Holen Sie sich hier auch gerne frische, professionelle Ideen für Outfitkombinationen ins Haus). Oder die der regionalen Designer, bei denen die Lieferketten kurz und transparent sind. Wenn es sich um Nachwuchsdesigner handelt, haben Sie vielleicht sogar noch eine Chance auf gute Preise. Außerdem bekommen Sie wirklich einzigartige Sachen.

Geben Sie Kleidung ein 2. Leben. Neben Upcycling-Konzepten von Labels, die als Rohstoffe gebrauchte Kleidungsstücke einsetzen (hier werde ich demnächst 3 vorstellen), gibt es gut sortierte und hochwertige Secondhand-Läden in den meisten Städten oder auch online z.B. bei Vestiaire Collective. Das Mietkonzept für Kleidung ist dann eine nachhaltige Alternative, wenn es nicht ständig und über weite Strecken hinweg stattfindet.*

Onlineshopping bedarf eines genauen Blicks und guter Entscheidungskraft. Gucken Sie die Fotos genau an und nutzen Sie die Größentabellen. Dann können Sie weniger Dinge zur Auswahl bestellen und damit weniger Retouren verursachen. Auch hier hilft eine Typberatung oder Curated Online Shopping. Wenn Sie von Skandalen bei einem Versender/Plattform/Hersteller erfahren, kaufen Sie dort bewusst nicht mehr ein und geben Sie dieses Wissen weiter.

Machen Sie es wie ein Mann. Shoppen Sie anstatt ständig ein bisschen, 2x im Jahr richtig. Nutzen Sie hierfür auch die offiziellen Sale-Zeiten. Und das nicht hauptsächlich, um Geld zu sparen, sondern um in dieser Zeit eine Kategorie teurer und hochwertiger zu kaufen, ohne dabei Ihr eigenes Preislimit zu überschreiten. Auf Dauer ist das trotzdem billiger als jeden Monat shoppingtechnisch in die Vollen zu gehen! Und Sie kaufen letztlich weniger neu.

Entsorgen Sie richtig. Dies ist eine Wissenschaft für sich, denn Versprechen der Anbieter und Realität klaffen hier im Verborgenen oft weit auseinander. Wenn möglich, geben Sie Kleidung privat weiter. Gut erhaltene und wieder verkaufbare Ware bringen Sie als Spende z.B. zu Oxfam oder DRK-Läden oder versuchen Sie, sie zu verkaufen (Secondhand-Läden, Momox, Kleiderkreisel, Ebay). Kaputte, abgetragene oder aus verklebten Mischmaterialien bestehende Produkte (Turnschuhe!) werfen Sie in den Restmüll. Kleidertonnen aus privater Hand handeln mit der Ware weiter und nicht verwertbare oder trennbare Sachen landen auf der Müllhalde in Afrika. Wenn Sie Obdachlosen helfen wollen, wenden Sie sich direkt an die Abgabestellen der Diakonie.

Fazit: Tragen Sie Kleidung länger, achten Sie beim Kauf auf Qualität und kaufen Sie generell etwas zeitloser ein (Sachen, die extreme Trends sind, lassen Sie am besten liegen). Individualität erreichen Sie auch, indem Sie Ihren Stil kennen und diesen durch zu Ihnen passende Bekleidung, deren kreative Kombination und den Einsatz von Accessoires ausdrücken.

Wenn Sie jetzt hochmotiviert auch etwas für die Umwelt tun möchten und mehr spannende, fair hergestellte und zu Ihnen passende Mode finden möchten, nehme ich Sie gerne auf einer nachhaltigen Shoppingtour an die Hand.